Worauf ist beim Kauf von Altbauten zu achten?

Wie oft erliegt man dem Charme eines alten Hauses? Man stellt sich vor, was das Haus schon alles erlebt hat, welche Geschichten es erzählen kann oder oft ist es der Wunsch nach einem nicht alltäglichen Objekt – dem old-building-270563_640Pendant zur Reihenhaussiedlung. Ein besonders schöner Raum, vielleicht mit einem einzigartig alten Holzboden oder einer Bogenwand, lassen uns oftmals vergessen, welche Mängel in anderen Zimmern oder am gesamten Gebäude herrschen. Bevor sich das Traumhaus in einen Albtraum verwandelt sollte man einige Dinge nicht außer Acht lassen.

 

Prüfung der Bausubstanz

 

Der erste Blick sollte der Bausubstanz gelten. In welchem Zustand sind die tragenden Wände und die Dachkonstruktion? Dachziegel und Dachkonstruktion haben eine ungefähre Lebensdauer von 80 Jahren. Es empfiehlt sich auf jeden Fall einen Fachmann zur Bestandsaufnahme mitzunehmen um unliebsamen Überraschungen vorbeugen zu können. Je nach Baujahr des Hauses, auch bei einem gepflegten Äußeren, können die Renovierungskosten gut und gerne 50 % des Kaufpreises ausmachen.

Ein Blick in alte Baupläne, Grundbuch oder statische Berechnungen helfen, voraussichtlich anfallende Kosten der Instandsetzung zu beziffern. Bei Umfragen durch den Bund privater Bauherren wurde ermittelt, dass bei Altbauten bei 56 % das Dach und bei 33 % die Außenwände defekt waren. Auch auf Feuchtigkeit und Schimmelbildung im Keller, Fassade, Innenwänden und am Dachboden ist zu achten.

 

Technische Anlagen und Leitungen

 

Vor Oktober 1978 eingebaute Heizungen, die keine Niedertemperaturheizung oder Brennwertkessel sind, müssen in einem Zeitraum von 2 Jahren ausgetauscht werden. Strom- und Wasserleitungen stellen ebenfalls Schwachstellen dar. Nach 30 – 50 Jahren sind gerade Stromleitungen neu zu verlegen, Abflußleitungen dagegen sind langlebiger und können mitunter 80 Jahre genutzt werden. Zu beachten ist auch, dass Heizungs- und Warmwasserleitungen heutzutage gedämmt werden müssen.

 

Bauelemente

 

Einen nicht unerheblichen Kostenfaktor stellt auch der Austausch oder eine Renovierung der Fenster und Türen dar. Sind diese nicht dicht, erhöht sich der Energieverbrauch, so dass langfristig gesehen der Austausch empfehlenswert ist, aber diese Kosten schon beim Kauf einkalkuliert werden müssen. Nicht selten haben diese Bauteile Sondermaße, die extra angefertigt werden müssen.

 

Natürlich müssen auch noch andere Punkte beachtet werden. Bodenbeläge, der Zustand des gesamten Grundstückes, die Einzäunung oder auch der Zufahrtswege und der möglicherweise vorhandenen Garage. Je genauer im Vorfeld alles begutachtet und abgeklärt wird desto weniger unliebsame Überraschungen sind nach dem Erwerb des Traumhauses zu erwarten.

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